Dienstag, 23 Februar 2021 16:49

VfL befragt Parteien: Antworten auf Frage 1 "Zusätzliche städtische Sporthalle"

Unserer Sportstadt Wolfhagen stehen in der nächsten Legislaturperiode äußerst wichtige Weichenstellungen bevor. Der Spagat zwischen Breitensport auf der einen und Leistungssport auf der anderen Seite muss von der Politik aktiv begleitet werden. Zu oft haben sich Kommunalpolitiker und Bürgermeister im Glanz der Erfolge aller heimischen Vereine gesonnt, sich dann aber aus finanziellen Gründen weggeduckt, wenn es um die Verbesserung der teilweise maroden Infrastruktur ging.

Welche Positionen vertreten dabei die Wolfhager Parteien? Um unseren Mitgliedern trotz Pandemie eine Orientierungshilfe in sportpolitischen Themen zu bieten, haben wir bei den Parteien nachgefragt und 5 Fragen an SPD, CDU, Grüne, BWB und AGW übersandt. An dieser Stelle schon jetzt vielen Dank an alle ehrenamtlich in der Kommunalpolitik Engagierten für die reflektierte Auseinandersetzung mit unseren Fragen.
Hier nun die Fragen und die dazugehörigen Antworten der Parteien. Machen sie sich ein Bild, welche Partei den Sport und die Wolfhager Vereine wie unterstützt:

Frage 1: Welche Lösung (Neubau einer 3 Felder-Halle durch die Stadt WOH oder Beteiligung am Bau der geplanten Ein-Feld-Halle des Landkreises für die Grundschule favorisiert ihre Partei für neue/zusätzliche Trainingsräumlichkeiten, z.B. für unsere Ringer oder unser Vorhaben „Ausbau des Seniorensport im VfL“?
Bis zu welcher Höhe würden sie finanzielle Mittel zur Verfügung stellen wollen?

SPD:
Im Jahr 2020 hat es eine Anfrage des Landkreises Kassel an die Stadt Wolfhagen zum Bau einer drei Felder Halle gegeben. Der Sportbeauftragte der Stadt Daniel Köntopf hat im Auftrag des Magistrates die Sportvereine befragt und die Stadt Wolfhagen hat dem Landkreis geantwortet. Danach gibt es in Wolfhagen keinen Bedarf an weiteren Hallenkapazitäten.

Das hat mich überrascht. Ich zweifele allerdings auch nicht an der Methode und dem Verfahren, wir mussten das einfach glauben.

Die Stadt stellt 17 Sportstätten für die öffentliche Nutzung zur Verfügung. In den Stadtteilen Altenhasungen, Bründersen, Ippinghausen, Istha, Viesebeck und Wolfhagen sind zusätzlich Sportgebäude zu bewirtschaften.

Verwaltung und Koordination der Sportstätten inklusive Sportstättenpflege. Bewirtschaftung und Unterhaltung der Sportstätten inklusive der Gebäude.

Es werden zwei Freibäder von der Stadt Wolfhagen betrieben. Erlebnisbad Wolfhagen. mit ca. 720 m2 hochwertigem Edelstahlbecken (Schwimmer-, Erlebnis- und Kinderplanschbecken) und umfasst ca. 1650 m 3 Wasser. Freizeitbad Niederelsungen: mit ca. 308 rn2 hochwertigem Edelstahlbecken (Mehrzweck- und Kinderplanschbecken) und umfasst ca. 550 m3 Wasser. In beiden Schwimmbädern ist ein ehrenamtlicher Förderverein, der die Stadt Wolfhagen aktiv, finanziell und ideell unterstützt.

Die Stadt verfügt über elf Gemeinschaftseinrichtungen (Dorfgemeinschaftshäuser, Haus des Gastes, Stadthalle). Die Gebäude verfügen über eine vermietbare Fläche zwischen 30 bis 590 m2. Die Räumlichkeiten stehen den Vereinen sowie der Bevölkerung gegen ein Entgelt gemäß der jeweils gültigen Nutzungs- und Gebührensatzung zur Verfügung. Teilweise wurden die Gebäude in den letzten Jahren energetisch saniert. Hierzu zählen die Gemeinschaftseinrichtungen in den Stadtteilen Bründersen, Ippinghausen, Niederelsungen und Wenigenhasungen sowie die Stadthalle. Die Gemeinschaftshäuser in Wenigenhasungen, Niederelsungen, Viesebeck und die Stadthalle Wolfhagen verfügen darüber hinaus über jeweils 1- 4 Kegelbahnanlagen. In den Stadtteilen Ippinghausen und Istha ist jeweils ein Schießstand integriert.

Den Erhalt und den Fortbestand dieser Sportstädten, Schwimmbäder und Gemeinschaftshäuser gilt unser besonderes Augenmerk. Dies haben wir im Wahlprogramm der SPD Wolfhagen festgehalten.

CDU:

Die CDU Wolfhagen schließt sich der Forderung der CDU-Kreistagsfraktion an, möglichst schnell eine Kalthalle zu bauen, um den „Sporthallennotstand“ zu mindern. Es heißt jetzt, das Problem schnell und mit pragmatischen, innovativen Lösungen anzugehen, anstatt es weiter auf die lange Bank zu schieben. Wir haben zusammen mit der CDU im Landkreis immer dafür gekämpft, dass Lösungen gefunden werden, Hallenkapazitäten so bereit zu stellen, dass Schul-und Vereinssport erfolgreich durchgeführt werden können.
Der Vorschlag der Freilufthalle, der viele Probleme lösen könnte, wurde von der SPD immer abgelehnt.

Grüne:
Der Landkreis hat auf Drängen der Schulen, Eltern und politischer Fraktionen entschieden, den Umbau der Grundschule an der Liemecke zusätzlich mit einer Sporthalle auszustatten. Dies war insbesondere auch eine Forderung unserer Fraktion, die einen Schulneubau ohne Sporthalle nicht akzeptiert hätte. Ein Nutzungsrecht der neuen Sporthalle soll von der Stadt festgeschrieben werden, um die Trainingsmöglichkeiten der Wolfhager Sportvereine zu erweitern.

Speziell für die Ringer würden wir in der Reaktivierung der Tennishalle eine Nutzungsmöglichkeit sehen, die unserer Meinung nach bisher noch nicht ausreichend genug geprüft wurde. Der Um-und Überbau eines Tennisfeldes ist denkbar, ein Vereinshaus und sanitäre Anlagen sind vorhanden. Außerdem passt das gut in das Konzept des Sportentwicklungsplanes, im Bereich der Liemecke die Sportstätten zu konzentrieren.

BWB:
Im Gegensatz zu den zuletzt getätigten Aussagen der Stadtverwaltung sehen wir durchaus einen Bedarf für eine 3 Felder-Halle in Wolfhagen. Da schulische Angelegenheiten Aufgabe des Landkreises sind, ist in erster Linie auch dieser gefordert. Eine Beteiligung der Stadt Wolfhagen am Neubau einer Sporthalle halten wir grundsätzlich für möglich. Bedauerlicherweise wurden in der Vergangenheit seitens der Stadt gegen unsere Stimmen z. T. sehr fragwürdige Projekte (exemplarisch sei hier der Mehrgenerationentreffpunkt genannt) umgesetzt, die zwar Landeszuschüsse beinhalteten, aber auch einen hohen Eigenanteil der Stadt mit sich brachten. Konsequenz dieses Handelns ist die Tatsache, dass nun, verstärkt durch die Corona-Pandemie, der finanzielle Spielraum der Stadt sehr eng ist. Der Bau des neuen Feuerwehr-Stützpunktes, der aus unserer Sicht die ursprünglich geplanten 8 Millionen Euro deutlich übersteigen wird, sowie eine hohe Investition in die Kläranlagen (mindestens 10 Millionen Euro) machen die Situation nicht einfacher. Aus den eben aufgeführten Gründen wäre es höchst unseriös, einen konkreten Betrag zu nennen, den die Stadt Wolfhagen für eine neue Sporthalle aufbringen kann.
Nichtsdestotrotz werden wir im Rahmen der nächsten Haushaltsberatungen dieses Thema explizit ansprechen. Darüber hinaus sehen wir hier den Bürgermeister und den Sportbeauftragten in der Pflicht, konkrete Gespräche mit dem Kreis und dem Land zu führen, um die Möglichkeit von Zuschüssen zu prüfen.

AGW:
Wir setzen unsere Ziele hoch an, da Vereine und Freizeitmöglichkeiten in einer kleinen Stadt wie Wolfhagen eine wesentlich größere Rolle spielen als in Großstädten wie Kassel. So sind die Vereine und ehrenamtliche Arbeit ein wesentlicher Bestandteil Wolfhagen und gleichzeitig unseres Wahlprogrammes. Wir werden uns dafür einsetzen, dass beide Varianten umgesetzt werden. Die Halle, die für die Grundschule erbaut werden soll, wird durch die Schule schon stark besetzt werden. Sodass es nicht ausreichen wird, um die Vereine dort ausreichend unterzubringen. Aus diesem Grund werden wir uns für den Neubau der 3 Felder Halle durch die Stadt ebenfalls stark machen. Eine Maßnahme wird definitiv nicht den Bedarf abdecken. Zusätzlich werden wir weiterhin die vorhandenen Investoren unterstützen, dass Sie ihre Vorhaben in Wolfhagen umsetzen können. Hier sind wir bereits aktiv und suchen nach Grundstücksmöglichkeiten, wo man diese Sportstätten errichten kann. DieMittel, die die Stadt für dieses Vorhaben bereitstellen sollte, sollte bei ca. 1 Million Euro liegen. Diese Summe wird mindestens benötigt und wird von unserer Partei unterstützt.

Morgen folgen dann die Antworten zur Frage 2.

Letzte Änderung am Montag, 08 März 2021 14:33