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Freitag, 05 April 2013 07:32

Heinfried Wicke beteiligt sich am Programm des Olympischen Sportbundes

Ein starkes Team: (links hinten) Trainer Heinfried Wicke, Co-Trainer Vinicio Pflüger, Celio Bandurski (16 Jahre), Mathias Werning (20 Jahre), Jonas Dorok (18 Jahre), Richard Brikmann (18 Jahre), Ivan Rodin (19 Jahre), Nils Hillebrand (22 Jahre), Frederic Hillebrand (19 Jahre), Franziska Jürß (15 Jahre), Michelle Thill (15 Jahre). (links vorne) Sebastian Merz (32 Jahre), Carmen Janda (40 Jahre), Sina Nasemann (16 Jahre), Melanie Abel (19 Jahre), Pascal Hildebrandt (14 Jahre), Mehriban Batan (18 Jahre), Lucinda Pieritz (17 Jahre), Ronja Flore (15 Jahre). Ein starkes Team: (links hinten) Trainer Heinfried Wicke, Co-Trainer Vinicio Pflüger, Celio Bandurski (16 Jahre), Mathias Werning (20 Jahre), Jonas Dorok (18 Jahre), Richard Brikmann (18 Jahre), Ivan Rodin (19 Jahre), Nils Hillebrand (22 Jahre), Frederic Hillebrand (19 Jahre), Franziska Jürß (15 Jahre), Michelle Thill (15 Jahre). (links vorne) Sebastian Merz (32 Jahre), Carmen Janda (40 Jahre), Sina Nasemann (16 Jahre), Melanie Abel (19 Jahre), Pascal Hildebrandt (14 Jahre), Mehriban Batan (18 Jahre), Lucinda Pieritz (17 Jahre), Ronja Flore (15 Jahre). (c) HNA/Juminski

Integration durch Thaiboxen

Wolfhagen. Heinfried Wicke hat seine Schüler im Griff. Ohne zu wiedersprechen oder zu maulen folgen sie seinen Anweisungen. „Manchmal muss ich Schüler sperren“, sagt der Thaibox-Trainer Heinfried Wicke. „Das passiert aber selten.“

Der gebürtige Naumburger und Organisator der Fight Night am kommenden Wochenende ist für seine knapp 100 Schüler in Wolfhagen und Volkmarsen ein Vorbild. Vor sieben Jahren war Wicke der erste im Altkreis, der sich am Programm „Integration durch Sport“ in Wolfhagen beteiligte.

„Wir sind alle wie eine große Familie“, sagt der Thaibox-Trainer. „Alle Nationen machen hier in einem Raum Sport“, sagt der 35-Jährige. Dafür kommen die Leute aus einem Umkreis von 30 Kilometern zum Training. Die Arbeit als Trainer koste sehr viel Energie und Freizeit. „Aber das mache ich gerne“, sagt der gebürtige Naumburger. „Man muss immer ein offenes Ohr haben.“ Heinfried Wicke macht Thaiboxen seit 16 Jahren und arbeitet seit sieben Jahren als Trainer.

Auch die 16-jährige Sina Nasemann aus Naumburg hat ihren Platz im Team gefunden. „Man gehört einfach dazu“, sagt die Schülerin. „Es sind hier alle sehr freundlich.“ Neben der besseren Fitness und dem Training des gesamten Körpers, begeistere die angehende Abiturientin das Kennenlernen neuer Leute durch das Thaiboxen. Die 16-jährige Schülerin hat vor einem Jahr im Wolfhager Fitnessstudio Lupus mit dem Training begonnen. Seit einem halben Jahr ist sie Volkmarsen.

Mit 20 Jahren Co-Trainer

Der 20-jährige Vinicio Pflüger und Co-Trainer von Heinfried Wicke ist durch Freunde an den Sport gekommen. „Das ist ein guter Ausgleich für den Alltag“, sagt der gebürtige Wolfhager. Der Student hat vor drei Jahren mit dem Thaiboxen begonnen.

Das Training war für ihn eine gute Motivationsspritze während der Abiturzeit. „Wenn man beispielsweise am Sandsack steht und nicht mehr kann. Der Trainer aber noch sagt, dass man durchhalten muss, dann lernt man dran zu bleiben“, sagt der 20-Jährige.

Darüber hinaus habe der Co-Trainer und Student festgestellt, dass der Sport nicht nur die Motivation, sondern auch das Selbstbewusstsein stärke. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ängstliche oder zurückhaltende Leute hier gestärkt werden“, betont der 20-Jährige. „Sie gehen selbstbewusster und motivierter durchs Leben.“

Neben der besseren Fitness, dem gesteigerten Selbstbewusstsein und der höheren Motivation sind Heinfried Wicke auch noch andere Dinge wichtig. „Zu viele Jugendliche hängen rum und werden nicht beschäftigt“, sagt der 35-Jährige. „Man muss sie von der Straße holen“. Er betont, dass dahingehend einfach zu wenig angeboten werde. „Das Sportangebot auf dem Dorf ist einfach überschaubar“, sagt er. „Die Jugendlichen müssen sich ausprobieren und messen können.“ Oft geschehe der Weg zum Sport einfach zu spät oder unter Zwang.

Das Programm des DOSB:

„Integration durch Sport“ ist ein Programm des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und wird von Landes- und Regionalkoordinationen auf Landesebene eigenverantwortlich umgesetzt.

Das Bundesministerium des Innern (BMI) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) stehen dem Programm als Zuwendungsgeber und Partner begleitend zur Seite. Das Ziel des Programms ist die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund am gesellschaftlichen Leben und damit auch an sportweltlichen Teilnahme- und Teilhabestrukturen.

Das Programm richtet sich vornehmlich an Menschen mit Migrationshintergrund. Aber auch unterrepräsentierte Gruppen wie Mädchen und Frauen, Personen im mittleren Erwachsenenalter, Ältere sowie sozial Benachteiligte stehen zukünftig im Vordergrund der Arbeit.

Das Programm „Integration durch Sport“ wurde bereits vor 21 Jahren ins Leben gerufen und hieß damals „Sport für alle - Sport mit Aussiedlern“.

Zunächst war das Projekt allerdings in den Anfangsjahren auf die vier Bundesländer Niedersachsen, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hessen beschränkt. (pju)

Von Johanna Uminski

Quelle: HNA vom 05.04.2013